12.02.2019

Rückkehr der Pokalsieger: Andi Morczinietz im Interview

Sein Treffer zum 1:0 ebnete den Weg der Grizzlys zum Sieg im Pokalendspiel 2009. Mit 40 Jahren geht Andreas Morczinietz für die Hannover Indians in der Oberliga immer noch auf Torejagd – und das erfolgreich. Nebenbei hat „Morzci“ sein Lehramtsstudium an der Universität erfolgreich abgeschlossen. Wie es unserer ehemaligen Nummer 75 geht, erzählt er im Interview.

40 Jahre, 53 Punkte. Respekt!

(Lacht) Danke.

Du bist derzeit zweitbester Scorer der Hannover Indians. Was nehmt ihr euch in dieser Saison vor?

Wir befinden uns gerade in der heißen Phase der Saison und versuchen uns das Heimrecht für die erste Runde zu sichern.

Privat läuft es bei dir auch bestens, oder?

Ich kann mich nicht beklagen. Ich bin immer noch glücklich mit meiner Frau Sandra verheiratet und mittlerweile haben wir zwei tolle, gemeinsame Kinder zusammen. Ava wird im Juni vier und Tristan hat vor zwei Monaten das Licht der Welt erblickt.

Herzlichen Glückwunsch nachträglich! Aber auch beruflich werden Kinder bei dir eine große Rolle spielen…

Danke. Ja, das ist richtig. Letzten Oktober habe ich endlich mein Lehramtsstudium an der Leibniz Universität Hannover abgeschlossen und werde mich nun für August 2019 für das Referendariat bewerben.

Verfolgst du die Grizzlys und die Ergebnisse der DEL noch?

Na klar, ich verfolge die Ergebnisse auf DEL.org und freue mich immer besonders, wenn „Furchi“ ein Interview gibt.

Zu welchen ehemaligen Grizzlys-Mitspielern hast du noch Kontakt?

Ich habe immer noch mit „Furchi“, „Höhi“ und „Fausi“ aus dem aktuellen Team Kontakt. Diese drei haben mich übrigens auch bei meiner Masterarbeit zum Thema „Interpersoneller Koordination“ unterstützt. War ein feiner Zug von den Jungs. Ansonsten sind wir immer noch gut mit den Hospelts und den Fischers befreundet.

Lass uns zurückschauen: Pokalendspiel 2009 – was kommt dir als Erstes in den Sinn?

(Lacht) Der Toni Krinner und der Pavel Gross hatten mal einen richtigen Zünder. War mal schön zu sehen!

Wie liefen die Feierlichkeiten ab?

Die Feier war den Umständen angemessen...

Vorher war aber eine Aufgabe zu meistern. Du hast mit deinem Tor den Weg geebnet. Beschreib uns deine Gefühlslage direkt nach deinem Treffer…

Na ja, ich bin von Jason Ulmer angeschossen worden und habe nur gehofft, dass der Schiedsrichter das Tor gibt.

Welche Erinnerungen hast du an die Saison 2008-2009 mit den Grizzlys?

In dieser Saison haben wir gezeigt, wie gut die Grizzlys sein können. Ab dieser Saison ist es ständig bergauf gegangen, bis wir 2011 das erste Mal das Finale in der DEL erreicht haben. Allerdings bin ich auch heute immer noch der Überzeugung, dass wir bereits in der Saison 2009-2010 mit unserer Mannschaft die Meisterschaft verschenkt haben, als wir mit Heimrecht im Halbfinale gegen Augsburg verloren haben. Diese Serie hätte ich gerne noch einmal gespielt.

Welcher war dein schönster Moment beim EHC – abgesehen vom Pokalsieg?

Das kann ich eigentlich nicht so genau benennen, jedes der drei Jahre hatte seine Momente. Wie zum Beispiel die gemeinsame WG mit Oliver Jonas oder die super funktionierende dritte Reihe mit „Höhi“ und Mike Green. Fest steht, dass ich selten in einer Mannschaft gespielt habe, deren Familien so eng mit einander befreundet waren. So haben wir in der Saison 2010/2011 gefühlt 20 Kindergeburtstage mit der Mannschaft gefeiert. 40 Leute in einer Drei-Zimmer-Wohnung, das hatte schon was.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich mit Charly und Pavel das Privileg hatte, vom besten Manager der Liga betreut und vom besten Trainer in meiner Karriere trainiert worden zu sein.

Am 24. Februar gibt es das große Wiedersehen. Wie Jason Ulmer oder Jan Zurek kannst du jedoch leider nicht mit dabei sein…

Da ich ja immer noch in der Oberliga zu Gange bin, verweile ich leider zu der Zeit mit meinem Team in Tilburg. Es hätte mir großen Spaß gemacht, mir mal wieder beim Nafi den Bauch vollzuschlagen.

Welches sind die größten Unterschiede in der DEL (sportlich, strukturell), die du zwischen 2009 und heute, 2019, siehst?

Das kann ich leider nicht beurteilen. Trotzdem möchte ich anmerken, dass ich den Aussagen von Furchi über die Situation im deutschen Eishockey vorbehaltlos zustimme.

Was ich allerdings sehr wohl bei einem Vergleich von mir im Jahr 2009 und von meiner Person heute feststelle, ist, dass ich deutlich langsamer geworden bin.