Gerrit Fauser freut sich auf die Weltmeisterschaft im eigenen Land.

04.05.2017

Interview mit Gerrit Fauser

In 24 Stunden beginnt die Eishockey-WM 2017 mit dem Auftaktmatch der USA gegen Gastgeber Deutschland. Aktuell stehen zwei Grizzlys im Kader der Nationalmannschaft. Neben Felix Brückmann freut sich auch Gerrit Fauser auf die Spiele vor heimischen Publikum. Vor einer Woche sind die beiden Vizemeister zum DEB-Kader gestoßen und haben am vergangenen Wochenende zwei Testspiele gegen Lettland bestritten. Danach hat der Tross von Bundestrainer Marco Sturm sein Quartier in Köln bezogen, wo die Vorbereitung auf das große Turnier in die finale Phase geht.

Hallo Gerrit, wo erwischen wir dich gerade?

Gerrit: Ich komme gerade vom Abendessen und bin jetzt auf dem Weg ins Hotelzimmer. Dort bin ich zusammen mit Felix untergebracht, wir bilden das Grizzlys-Zimmer bei dieser WM.

Wie sieht euer Tagesablauf und auch die Vorbereitung auf das erste Spiel am Freitag aus?

Gerrit: Wir haben eigentlich jeden Vormittag eine gemeinsame Trainingseinheit. Nach dem Training stehen wir den Presse- und Medienvertretern noch für Interviews zur Verfügung. Nach dem Mittagessen im Hotel haben wir Freizeit, die auch für Behandlungen genutzt wird. Wir sind hier in Köln sehr zentral untergebracht und können somit ein bisschen die Stadt erkunden. Nachmittags steht dann immer noch ein Teammeeting auf dem Programm, bei dem wir taktische Dinge besprechen oder über verschieden Abläufe informiert werden. Gestern haben wir z. B. unsere komplette Nationalmannschafts-Teamwear und die Akkreditierungen für die Lanxess Arena erhalten. Abends folgt dann normalerweise das Abendessen im Hotel. Gestern waren wir gemeinsam in einem Brauhaus essen. Diese Team-Events mit der ganzen Mannschaft und dem Trainerstab sind eine gute Abwechslung.

Das klingt so, als würde die Stimmung im Team passen. Wie sieht es mit der Stimmung in der Stadt aus? Ist die Vorfreude auf die Heim-WM zu spüren?

Gerrit: Absolut! In der ganzen Stadt ist das Thema „Eishockey WM“ angekommen und total präsent. An den Brücken hängen Banner und Fahnen, an der Lanxess Arena entsteht eine richtige Fanmeile. Auch einige der anderen Teams sind gestern angekommen und uns in der Arena begegnet. Wir selber freuen uns natürlich auch schon und haben bereits unsere Kabine bezogen. Unter der Saison ist das die Kabine der Kölner Haie, aber als Gastgeber der WM dürfen wir diese Kabine nun während des gesamten Turniers nutzen.

Du bist für deine Einsätze in den letzten Testspielen mehrfach gelobt worden. Wie siehst du deine Rolle im Team und wie gut kommst du mit dem System von Bundestrainer Marco Sturm zurecht?

Gerrit: Es freut mich natürlich, wenn ich meinen Teil zu einer guten Mannschaftsleistung beitragen kann. Mir ist einfach wichtig viel Energie auf das Eis zu bringen und somit die anderen Jungs mitzureißen. Meine Aufgabe ist ein bisschen anders als in Wolfsburg. In den Testspielen habe ich als Center gespielt. Das heißt für mich auch, dass ich Bullys gewinnen muss. Defensiv lässt der Bundestrainer ebenfalls eine andere Deckung spielen als Pavel. Aber mit diesen Änderungen komme ich bisher sehr gut zurecht und hoffe, dass sich das im Turnier so fortsetzt.

Wie lautet euer Ziel für die WM und auf welchen Gegenspieler freust du dich besonders?

Gerrit: Wir wollen natürlich die Leistung der letzten WM bestätigen und als eine der ersten vier Mannschaften in unserer Gruppe in das Viertelfinale einziehen. Mit den USA, Schweden und Russland haben wir zwar einige sehr starke Mannschaften dabei, aber wir wollen uns nicht verstecken und können an einem guten Tag auch mal die Großen ärgern. Persönlich freue ich mich gegen und mit den Stars der NHL zu spielen. Das ist eine tolle Erfahrung und Möglichkeit sich mit diesen Spielern zu messen. Wer einem konkret gegenüber steht, ist eigentlich egal. Das gesamte Spiel findet auf einem viel schnelleren und besseren Niveau statt und sorgt dafür, dass ich mich selber pushen muss um dort mitzuhalten. Das bringt mich voran und macht einfach nur Spaß.

In der Lanxess Arena wurde eine neue Lichtanlage installiert. Die IIHF wirbt mit einer spektakulären Lichtshow im Rahmenprogramm der Spiele. In 24 Stunden fällt endlich der Puck, wie nervös bist du?

Gerrit: Ich empfinde eine positive Spannung vor dem morgigen Spiel und lasse mich nicht verrückt machen. Wenn ich dabei bin, dann liegt der Fokus nur auf dem Spiel, das Drumherum blende ich dann komplett aus. Ich freue mich, dass hier so tolle Werbung für den Eishockeysport betrieben wird und wir als Team werden ebenfalls unseren Teil dazu beitragen. Außerdem freue ich mich, wenn ich das ein oder andere orange Grizzlys-Trikot in der Lanxess Arena entdecke. Eine Heim-WM ist schon was ganz besonderes und ein wirkliches Karrierehighlight.