18.11.2025
Italiens Neu-Nationalspieler Julius Ramoser im Interview
Im Februar des kommenden Jahres steigen die Olympischen Spiele in Italien. Und mit Julius Ramoser könnte ein Grizzly nicht nur dabei sein, sondern auch noch im eigenen Land auf dem Eis stehen. Der geborene Bozener feierte Anfang November sein Debüt für Italien, war bei einem 2:4 gegen Polen und einem 3:2 gegen Slowenien mit von der Partie. Wir haben uns mit dem 23-jährigen Stürmer einmal ausführlicher dazu unterhalten.
Julius, herzlichen Glückwunsch zum Nationalmannschafts-Debüt. Wie hat es sich angefühlt, zum ersten Mal für Italien aufzulaufen?
Vielen Dank für die Glückwünsche. Es war ein verrücktes Gefühl, für das eigene Land, für Italien auf dem Eis zu stehen, das Trikot mit den italienischen Farben zu tragen. In so einem Team dabei zu sein und für das Land zu spielen, war eine große Ehre für mich.
Wie zufrieden bist du mit deinen Leistungen?
Ich habe hartes Eishockey gespielt, was ich von den Grizzlys mitnehme, habe meine Stärken gezeigt und verschiedene Positionen in Überzahl und Unterzahl gespielt. Es war natürlich schade, dass wir das erste Spiel gegen Polen verloren haben. Wir haben es aber geschafft, gegen Slowenien darauf zu antworten und zu zeigen, dass wir in der Vorbereitung auf Olympia da sind. Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ein Tor oder ein Assist wäre die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen. Schade, dass das nicht geklappt hat, aber im Großen und Ganzen bin ich echt zufrieden.
Du warst zum ersten Mal dabei: Wie war eure gemeinsame Zeit? Was bleibt dir besonders in Erinnerung?
Erst mal ist es immer spannend, dabei zu sein. Man lernt eine neue Mannschaft kennen, was in so kurzer Zeit schwer ist, weil man mit den Trainingseinheiten und den Spielen viel zu tun hat. An den An- und Abreisetagen ist aber genügend Zeit, miteinander zu reden und sich kennenzulernen. Es hat mir auf jeden Fall gefallen, wir sind eine coole Truppe gewesen. Eine besondere Erinnerung ist für mich das letzte Spiel, das ein spannendes war. Durch die Strafe, die ich rausgeholt habe, durften wir in Überzahl spielen. So habe ich dabei geholfen, das 3:2 zu schießen und mit einem Sieg aus dem Turnier zu gehen. Das war auch für mich eine Erleichterung, weil siegen immer mehr Spaß macht als verlieren.
Im Febraur stehen in Italien die Olympischen Spiele an. Wie groß ist der Wunsch, dann dabei zu sein?
Olympia ist ein Traum. Da spreche ich nicht nur für mich, sondern für jeden Eishockeyspieler und jeden Sportler. Es ist ein Traum, mitzuspielen, vor allem jetzt für Italien als Gastgeber dabei zu sein. Es ist ein Riesenwunsch, sich zu zeigen, Vollgas zu geben und für das eigene Land zu zeigen, was wir können.
In den kommenden Wochen steigt die Frequenz an Spielen in der DEL. Mit welchen Zielen gehst du in die nächsten Spiele mit den Grizzlys?
Die kommenden Wochen in der DEL werden voller und anspruchsvoller. Die Ziele für die Grizzlys sind, von Spiel zu Spiel einen Tick mehr zu geben, Erfahrungen mitzunehmen und alles umzusetzen, was man trainiert und als junger Spieler dazulernt. Ich möchte der Mannschaft helfen, Tore zu erzielen, Chancen zu kreieren und Spiele zu gewinnen. Das ist, was wir wollen. Wir müssen jedes Spiel schon als Playoff-Hockey sehen. Wir spielen Grizzly-Hockey, müssen das konstant umsetzen und mit Vollgas in die Spiele gehen.

