
15.08.2023
Grizzlys besuchen Volkswagen-Werk
Entgegen der Routine ging es für die Profis der Deutschen Eishockey Liga vergangenen Freitagmorgen nicht aufs Eis: Statt Schlittschuhe warteten Sicherheitsschuhe in der Kabine auf das Team. Wenig später ging es bestens besohlt und gut gelaunt im Vereinsbus Richtung Tor Ost.
Angekommen an der Halle 54, wurde die Mannschaft herzlich begrüßt. „Das Team trifft die Teams – wir freuen uns sehr, euch heute hier im Werk willkommen zu heißen. Heute habt ihr die Möglichkeit, euren Fans über die Schulter zu schauen und mit ihnen zusammen zu arbeiten“, sagte Dr. Rainer Fessel, Leiter Volkswagen Werk Wolfsburg, in der Lernwerkstatt. Jeder Spieler hatte da bereits seine mit dem eigenen Namen bestickte Werkjacke übergestreift und lauschte dem kurzen Vortrag über die Entstehung und aktuellen Zahlen, Daten und Fakten zu gefertigten Modellen im Volkswagen Stammwerk. Wie bei einem guten Spiel wurden dann noch Trikots getauscht: Die Grizzlys erhielten eine von den Mitarbeitenden unterschriebene Jacke für die Kabinenwand, und Rainer Fessel nahm stellvertretend ein brandneues, von den Profis signiertes Trikot der kommenden Saison entgegen.
Handgriffe statt Hattricks
Aufgeteilt in fünf Gruppen, durften die Grizzlys dann ihr Geschick an den Fahrzeugen unter Beweis stellen. Bei der Erstbetankung am laufenden Band gab Stürmer Luis Schinko zu: „Daran muss man sich erst mal gewöhnen, wenn sich alles andere bewegt“, doch er meisterte diese Aufgabe, ohne einen Tropfen zu verschenken.
Während Verteidiger Ryan Button unter freundschaftlicher Führung eines Werkkollegen souverän den Dachspoiler am Golf Variant festschraubte, montierte Stürmer Gerrit Fauser seinen ersten Heckscheibenwischer. So geht Teamwork.
Die Zeit verging schnell – schon rief die Kantine. Während die Profis noch über die sogenannten „FTFs“, die flachen und fahrerlosen Transportfahrzeuge, die autonom im Werk ihre Arbeit verrichten, staunten, wartete bereits der gut gelaunte Besucherdienst. Mit zwei Zügen wurden die am Band verstreut arbeitenden Teams eingesammelt und zur „Oase“ chauffiert.
Von Pucks zur Produktion
Frisch gestärkt durften die Spieler anschließend erneut in den Besucherbahnen Platz nehmen. Die Guides fuhren die Grizzlys durch die Produktionsstätten und sorgten mit spannenden Fakten und unterhaltsamen Anekdoten für gute Stimmung. Vorbei ging es auch an der sich noch im Aufbau befindlichen MEB-Produktionslinie, auf der zukünftig der ID.3 und Tiguan gefertigt werden.
Für staunende Blicke sorgten unter anderem auch die riesigen Großraumsaugerpressen, die bis zu 7.700 Tonnen Druck aufbauen können, um in wenigen Schritten aus dem blanken Blech präzise Fahrzeugteile zu stanzen und zu formen.
Im Anschluss empfing Matthias Abratis, Leiter einer der beiden Lackierereien im Werk] und erklärter Eishockeyfan, die DEL-Profis und bat sie um Autogramme auf zwei eigens dafür mit dem Logo der Grizzlys verzierten Motorhauben: „Wir möchten sie mit Stolz hier in unserem Gang aufhängen.“ Bei der Besichtigung des über 200 Eishockeyfelder großen Komplexes erläuterte Abratis: „Pro Fahrzeug werden hier binnen kürzester Zeit vollautomatisiert 25 Kilogramm Lack aufgetragen. Das entspricht etwa dem Gewicht der Ausrüstung eines Goalies.“ Pro Tag können hier bis zu 2.800 Fahrzeuge lackiert werden. Das ist Weltrekord – und beeindruckte auch Grizzly Fabio Pfohl: „Wahnsinn, wie schnell und exakt hier alles vonstattengeht, inklusive Farbwechsel.“
Volkswagen on Ice
„Solche Werktouren sind ein Zeichen für das Miteinander in unserer Region und stärken bei den Sportlern die Identifikation mit Volkswagen. Wir freuen uns, dass wir unserem Partner diesen Tag so ermöglichen konnten. Das lag vor allem daran, dass unser Volkswagen Team so engagiert war. Egal ob Produktion, Service Factory oder Guest Relations: Alle Kolleginnen und Kollegen waren mit viel Herzblut dabei. Dafür ein dickes Dankeschön!“, bescheinigte Gerd Voss, Leiter Volkswagen Sportkommunikation den Organisatoren einen erfolgreichen Tag. Der Sportdirektor und Geschäftsführer der Grizzlys Karl-Heinz Fliegauf fügte hinzu: „Das war ganz was Besonderes heute. Und es hat richtig Spaß gemacht, selber mal die Teile anzubringen.“
Zurück an der Arena ging es noch einmal aufs Eis, zum gewohnten Training. Die Vorbereitung auf die Spielzeit ist gestartet und die Grizzlys haben elf Neuzugänge gewinnen können. Da passte so ein Werkbesuch gut ins Konzept: „Der Besuch war wirklich sehr interessant. Es ist auch wichtig, dass die Jungs genau verstehen, was Volkswagen hier in Wolfsburg bedeutet“, erklärte Cheftrainer Mike Stewart. „Wir wollen Meister werden. Unser Start war gut, und so stehen auch unsere Chancen. Doch erst mal liegt der Fokus auf jedem einzelnen Tag. Und jetzt ist Training“, schmunzelte Stewart, um sich daraufhin wieder seinem Team auf dem Spielfeld zuzuwenden.
Die Grizzlys Wolfsburg starten am 15.9. mit einem Heimspiel gegen die Augsburger Panther in die neue DEL-Saison. Bully ist um 19:30 in der Eis Arena Wolfsburg.