07.06.2021

Wir sagen Danke, lieber Rainer!

Rund 40 Jahre lang hat sich Rainer Schumacher für das Wolfsburger Eishockey wie kein Zweiter eingesetzt, es geprägt und gefördert. Die abgelaufene Spielzeit war sowohl als Geschäftsführer der Profiabteilung als auch als erster Vorsitzender in der Nachwuchsabteilung der Young Grizzlys seine letzte aktive. Eine offizielle Verabschiedung soll im Rahmen der Saisoneröffnung nachgeholt werden. Im Interview blickt der Ur-Grizzly, der alle Höhen und Tiefen des Clubs miterlebt hat, zurück.

Lieber Rainer, welches waren die drei schönsten Augenblicke in deiner Eishockey-Karriere?

Das waren der Aufstieg in die 2. Liga, der Aufstieg in die DEL und der Pokalsieg im Jahr 2009 gegen die Hannover Scorpions in der Eis Arena.

Du hast in fast 40 Jahren Eishockey viele Persönlichkeiten kennengelernt. Welche werden dir in besonderer Erinnerung bleiben?

Als Spieler Sascha Isayev und Loui Mellios. Beide haben in der Saison 1998-1999 bei meiner Frau Deutsch gelernt und wollten dabei auch deutsche Schimpfwörter lernen. Da gab es aber dann Probleme (lacht). Als Funktionär muss ich Franz Reindl nennen. 2014 haben wir etliche Gespräche über seine Kandidatur zum DEB-Präsidenten geführt. Der Eishockeyverband Niedersachsen wollte ihn dabei unterstützen, da es um die Existenz des Deutschen Eishockeys ging.

Hand aufs Herz: Was wirst du in deiner täglichen Arbeit am meisten vermissen?

Den persönlichen Kontakt zu allen Kolleginnen und Kollegen der Geschäftsstelle.

Du wirst nun viel Zeit für deine Familie und natürlich dich selbst haben. Hast du schon konkrete Pläne?

Es gibt einige kleine Projekte, die ich umsetzen werde. Dann sind auch noch Reisen angesagt, die wegen Corona abgesagt wurden. Darauf freue ich mich sehr.

Es gab in 40 Jahren Wolfsburger Eishockey viel Licht, aber auch Schattenseiten. Welcher Moment war der schwierigste in deiner Eishockey-Karriere?

Als 2016 für einige Stunden das Aus für das Profieishockey in Wolfsburg beschlossen war. Aber dann gab es doch ein gutes Ende.

Wenn du eine Entscheidung in der Laufbahn rückgängig machen könntest: Welche wäre dies?

Zu allen Entscheidungen stehe ich heute noch.

Seit der GmbH-Gründung im Jahr 2004 standen die Grizzlys viermal im DEL-Finale. Bedrückt es dich ein wenig, dass du den Meisterpokal nie in die Höhe stemmen konntest?

Es wäre schön gewesen, wenn die Grizzlys zum Abschied den Meisterpokal geholt hätten. Aber ich bin überzeugt, dass das Ziel, den Meisterpokal noch Wolfsburg zu holen, weiterhin oberste sportliche Priorität hat. Und dann werde ich ihn in die Höhe stemmen.

Du warst einer, der fast täglich in der Arena anzutreffen war. Wird man dich auch weiterhin bei den Heimspielen der Profis und des Nachwuchses in der Arena sehen?

Ganz bestimmt.

Du hast auch dein Vorstandsamt bei den Young Grizzlys niedergelegt. Was wünschst du dir am meisten für die Young Grizzlys?

Dass die Kids nach der Corona-Zeit wieder mit dem normalen Eistraining beginnen können und genügend Eiszeiten für alle Kinder und Jugendliche zur Verfügung gestellt werden. Und, dass es ganz zum Schluss doch noch eine Trainingshalle geben wird.

Und für die Profis?

Dass für die nächste Saison wieder eine gute Mannschaft zusammengestellt wird, wieder vor Zuschauern gespielt werden kann und, dass alle gesund bleiben.

 

Lieber Rainer, wir wünschen dir auf deinem weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute, vor allem beste Gesundheit.

DANKE FÜR ALLES!
Dein Team der Grizzlys