03.12.2020

Grizzlys-Teamarzt Dr. Nazem Hamade im Interview

Bei einer routinemäßigen Nachuntersuchung im Herbst hatten die Grizzlys-Ärzte sowie Spezialisten aus Berlin eine Herzmuskelentzündung bei Verteidiger Janik Möser festgestellt – vermutlich als Folge von Corona. Wie lange der 25-Jährige ausfällt, ist weiterhin fraglich. Einer, der entscheidend am medizinischen Erkennungsprozess beteiligt war, ist Grizzlys-Teamarzt Dr. Nazem Hamade.

"Für uns kam die Diagnose der Herzmuskelentzündung überraschend, da Janik über gar keine Beschwerden geklagt hat," berichtet Hamade und fügt hinzu: "Auch bei körperlicher Belastung wies er keine Einschränkung auf, obwohl wir selbstverständlich einmalig Veränderungen im EKG gesehen haben."

Fatale Folgen abgewendet

Dass die Unregelmäßigkeiten dennoch festgestellt werden konnten, lag auch an der akribischen Arbeit des Allgemein- und Sportmediziners. Eine durch ein Virus ausgelöste Herzmuskelentzündung kann im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod, zu dauerhaften Rhythmusstörungen oder zu herzinfarktähnlichen Problemen führen. Aber auch ein krankhaft vergrößerter Herzmuskel mit chronischer Herzschwäche kann daraus entstehen. Natürlich trifft dies nicht immer ein. Und bei konsequenter körperlicher Schonung heilt die sogenannte Myokarditis meist folgenlos aus. "Unter den gegebenen Umständen war es eminent wichtig, dass wir die Unregelmäßigkeit festgestellt haben und wir sofort weitere Maßnahmen in die Wege leiten konnten", betont Hamade.

Trotz der bitteren Nachricht und der Tatsache, noch länger nicht auf dem Eis stehen zu können, ist Janik Möser froh über die bemerkenswerte Arbeit der Grizzlys-Teamärzte. "Ich bin dankbar, dass Dr. Hamade und Dr. Gänsslen die Störungen erkannt haben und die Gefahr, die offenbar vorhanden war, gemindert haben. Ich schone mich weiterhin, hoffe aber, dass ich in ein paar Wochen wieder mit sportlichen Tätigkeiten beginnen kann", so Möser.