Fabio Pfohl erzielt in dieser Szene den Führungstreffer zum 3:2. Bild: Citypress24.

11.12.2016

Knappe Heimniederlage ohne fünf

Wieder kein Glück gegen München: Die Grizzlys unterlagen im Gipfeltreffen des 27. Spieltags der Deutschen Eishockey Liga gegen den EHC Red Bull München in der Verlängerung hauchdünn mit 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:1). Die Tore aus Sicht des personell arg dezimierten Vizemeisters, der immerhin einen Zähler gegen den Tabellenführer holen konnte, erzielten Brent Aubin, Robbie Bina und Fabio Pfohl.

Personal: Die Sorgen bei Cheftrainer Pavel Gross wurden vor dem Spitzenspiel nicht kleiner: Neben Alexander Dotzler, Kris Foucault, Christoph Höhenleitner und Patrick Seifert mussten die Grizzlys auf ihren Top-Torjäger Sebastian Furchner (Grippe) verzichten. Im Tor stand erneut Felix Brückmann. Back-Up war Sebastian Vogl.

Nach ausgeglichenen Anfangsminuten mit wenigen Highlights wurde die Partie ihrem Ruf als Spitzenspiel gerecht. München ging zunächst durch ein Tor von Yannick Seidenberg (11. Spielminute) mit 1:0 in Führung. Dabei hatte die Grizzlys-Defensive dem Nationalspieler schlichtweg zu viel Platz gelassen. Der Vizemeister suchte nach einer Antwort - und fand diese schnell: Mark Voakes zeigte einmal mehr sein feines Auge für den Mitspieler. Sein Pass fand Brent Aubin (14.), der die Scheibe an David Leggio vorbei ins Tor befördern konnte. Erneut Brent Aubin (18.) hätte die Grizzlys wenig später in Führung bringen können. Im Eins-gegen-eins mit Leggio blieb der Angreifer aber zweiter Sieger. Kurz vor der Pause kochten dann die Emotionen hoch. Jon Matsumoto (20.) checkte Mark Voakes regelwidrig gegen den Kopf und wurde von den Schiedsrichtern unter die Dusche geschickt. Zuvor hatte Steve Pinizzotto einige Male auf dem Eis provoziert und sorgte auch auf den Rängen für hitzige Stimmung.

München drückt, Bina trifft

Die lange Überzahl, welche mit in den zweiten Abschnitt genommen wurde, blieb ungenutzt. München machte seinem Ruf als beste Unterzahlmannschaft der Liga alle Ehre und kam anschließend richtig gut ins Spiel. Konrad Abeltshauser (27.) brachte die Gäste erneut in Führung. Danach drückten die Gäste immens. Doch Felix Brückmann hielt seinen Kasten mit einigen schönen Paraden sauber. Mitten hinein in den Sturmlauf der Münchner setzte Robbie Bina (39.) zu einem Sololauf an und vollendete diesen zum 2:2-Ausgleich.

Harter Kampf

Im Schlussdrittel erlebten die mehr als 2600 Grizzlys-Fans einen wahren Krimi. München versuchte weiter aufs Tempo zu drücken und nahm das Tor von Felix Brückmann ins Fernrohr. Doch es waren die Niedersachsen, die die erste gute Chance hatten. Gerrit Fauser (48.) scheiterte per Penalty knapp an Leggio. Kurz darauf legte Mark Voakes abermals überragend vor. Abnehmer war Fabio Pfohl (51.), der zum 3:2 einschießen konnte. Die Bayern antworteten aber schnell und stellten durch Michael Wolf, der im Powerplay traf, den Ausgleich her. Augenblicke später hatten die Schiedsrichter die Kaspereien von Steve Pinizzotto satt und schickten den Stürmer für zehn Minuten auf die Strafbank. Auf dem Eis kämpften die Grizzlys in den letzten Sekunden in Unterzahl und holten einen insgesamt verdienten Punkt. Die Partie ging in die Overtime. Darin sicherte Deron Quint (64.) den Gästen mit seinem Tor den zweiten Zähler.

Die Stimmen der Pressekonferenz gibt es hier.

Das Spiel im Stenogramm

27.Spieltag DEL
Bully: 16.45 Uhr
Ergebnis: 3:4 (1:1, 1:1, 1:1, 0:1) n.V.
Torfolge: 0:1 (09:47) Seidenberg (Aucoin), 1:1 (13:38) Aubin (Voakes, Dixon), 1:2 (27:45) Abeltshauser (Kastner, Macek), 2:2 (38:35) Bina (Haskins), 2:3 (52:01) Pfohl (Voakes, Aubin), 3:3 (50:06) Wolf (Jaffray, Kahun | 5:4), 3:4 (63:29) Quint (Christensen, Wolf | 3:3)
Strafen: Grizzlys 6, München 14 plus 5+20 Matsumoto (Check gegen den Kopf)
Schiedsrichter: Lars Brüggemann, Eric Daniels
Zuschauer: 2.612 | Eis Arena