Jan-Axel Alavaara schaute sich das Training der Grizzlys genau an. Aktuell arbeitet er als Scout für die Buffalo Sabres.

15.08.2016

Vor dem CHL-Start: Experten-Interview mit Jan-Axel Alavaara

Insgesamt drei Spielzeiten (2008 bis 2011) trug Jan-Axel Alavaara, besser bekannt als der „A-Man“, das Trikots der Grizzlys. Neben dem Pokalsieg 2009 feierte der Schwede zwei Jahre später die deutsche Vizemeisterschaft. Die Redaktion von grizzlys.de erwischte den ehemaligen Publikumsliebling in Wolfsburg und sprach mit ihm über die Grizzlys sowie den spannenden CHL-Auftakt gegen seine Landsleute aus Göteborg.

Jan-Axel, schön, dich mal wieder hier in der Eis Arena zu sehen. Gibt es einen speziellen Grund?

Jan-Axel Alavaara:  Meine Familie und ich verbringen hier unseren Urlaub. Es ist ein schönes Gefühl, die vielen bekannten Gesichter wiederzusehen. Es fühlt sich an wie zu Hause. Auch unsere Kinder genießen es sehr, mal wieder hier in Wolfsburg zu sein.

Mit welchen der aktuellen Grizzlys-Profis hast du noch zusammengespielt?

Alavaara: Das sind noch einige. „Höhi“ und „Furchi“ zum Beispiel. Oder aber auch Armin Wurm, Tyler Haskins und Robbie Bina. Zu Pavel Gross habe ich ohnehin immer regen Kontakt.

Nach deiner aktiven Laufbahn hast du zunächst als Trainer in Schweden gearbeitet. Was machst du derzeit?

Alavaara: Genau. Nach meinem Engagement als Assistenztrainer bei MODO Hockey bin ich nun als Europa-Scout für die Buffalo Sabres tätig.

Das klingt spannend. Wo warst du zuletzt unterwegs und hast nach Talenten Ausschau gehalten?

Alavaara: Am vergangenen Wochenende war ich Dresden bei einem U19-Turnier.

Erfolgreich gewesen?

Alavaara (lacht): Ja, doch. Ein paar tschechische und junge Spieler aus der Schweiz waren schon interessant. Auch der eine oder andere deutsche Spieler ist aufgefallen.

Dein Bericht nach Buffalo bedeutet nun aber sicher nicht, dass sich dieser Spieler bald in der NHL wiederfinden - oder?

Alavaara: Nein, sicherlich nicht. Diese Spieler werden nun weiterhin beobachtet. Manche sogar die ganze Saison hinweg. Dann wird entschieden, ob sie eine Chance erhalten werden und man mit ihnen in Kontakt tritt.

Die Grizzlys haben eine starke Saison hinter sich und sind zum zweiten Mal Vizemeister geworden. Verfolgst du die Spiele immer noch regelmäßig?

Alavaara: Selbstverständlich! Meine Verbundenheit zu den Grizzlys in noch immer da. Wenn es die Chance gibt, schaue ich mir die Spiele im Internet an und drücke die Daumen. Dass es im Finale nicht zum Sieg gereicht hat, was natürlich sehr schade. Aber hier wird große Arbeit geleistet, darauf können die Fans sehr stolz und sehr dankbar sein.

Das nächste große Spiel steht bereits vor der Tür. Am 19. August treffen die Grizzlys in der Champions Hockey League auf Frölunda Göteborg…

Alavaara: Oh ja, das wird klasse. Deswegen lasse ich mir das auch nicht entgehen und komme am 19. August extra aus Schweden wieder her, um mir das Spiel live in der Arena anzuschauen. Den Trip nutze ich dann auch noch, um mir einen Tag später Ingolstadt und am Sonntag schließlich das Spiel in Prag anzuschauen.

Wer, wenn nicht du als gebürtiger Schwede und Experte in Sachen „Tre-Kronor-Hockey“ könnte uns etwas über den Gegner Frölunda erzählen. Worauf können sich die Zuschauer freuen?

Alavaara: Frölunda spielt sehr schnelles und attraktives Eishockey. Sie sind technisch und läuferisch auf absolutem Top-Niveau und spielen die Scheibe sowohl in der Defensive als auch offensiv sehr schnell.

Auf welche Spieler sollten sowohl die Spieler als auch die Fans achten?

Alavaara: Ein, wenn nicht sogar der Schlüsselspieler ist Joel Lundqvist. Er ist ein absoluter Spielmacher-Typ, der zudem in der Defensive unglaublich stark ist.

Bei so viel Qualität: Wie siehst du die Chancen der Grizzlys gegen den amtierenden schwedischen Meister und Champions-Hockey-League-Sieger?

Alavaara: Ganz ehrlich? 50:50!

Das werden unsere Fans sicher gerne lesen. Wie kommst du zu dieser Einschätzung?

Alavaara: Fakt ist, das Frölunda während der Saison acht oder neun von zehn Spielen gegen die Grizzlys klar gewinnen würde. Für beide ist es aber das erste Pflichtspiel. Frölunda weiß nicht viel über die Grizzlys. Sie werden sich auf ihr Spiel konzentrieren. Das könnte eine Chance sein. Ist dann ein bisschen Scheibenglück aus Wolfsburger Sicht dabei, könnte es eine Überraschung geben. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und freue mich unheimlich auf dieses Spiel.