27.01.2021

Möser: „Von vielen Seiten Zuspruch erfahren“

Ereignisreiche Tage liegen hinter Janik Möser. Der Wolfsburger Verteidiger durfte nach seiner Herzmuskelentzündung wieder auf das Eis und absolvierte gleich einmal seine ersten beiden Partien für die Grizzlys. Nun berichtet er unter anderem von der Zeit nach der Diagnose und vielem mehr. Janik Möser über…

…die Zeit nach der Diagnose und ohne Training: Die Diagnose war ein Schock, weil ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Die Ärzte haben mir verordnet, die Herzfrequenz so niedrig wie möglich zu halten. Außerhalb von Spaziergängen hatte ich keinerlei Möglichkeiten, irgendwelche Aktivitäten durchzuführen. Ich habe versucht, mich gesund zu ernähren. Ich habe auch weniger gegessen und hatte weniger Appetit, weil ich nicht trainiert habe. An sich musste ich aber nicht viel ändern, weil ich mich grundsätzlich recht gut ernähre. Außerdem ging es mir darum, positiv zu bleiben. Zumeist habe ich auf dem Sofa gesessen und an der Konsole gezockt – davon habe ich jetzt aber erstmal genug. Am schwierigsten war es für mich, die Spiele auf der Tribüne zu verfolgen.

…Reaktionen auf die Bekanntmachung seiner Erkrankung: Ich habe von vielen Seiten Zuspruch erfahren, war mit Trainern und Teamkollegen ständig im Austausch. Auch meine Familie hat mich, wann immer möglich, sehr unterstützt. Dafür bin ich sehr dankbar. Man kennt sich natürlich auch untereinander in der Liga und es haben sich viele Spieler bei mir gemeldet, mit denen ich im bereits zusammengespielt habe oder auch weitere Akteure anderer Teams. Ich habe beispielsweise mit der französischen Zeitung „Le Figaro“ gesprochen, es kamen Anfragen aus Kanada oder auch Finnland. Insgesamt gesehen war es sehr erfreulich, dass die Sensibilität dafür offensichtlich hoch war.

…seine ersten Auftritte in Schwarz-Orange: Ich war vor dem Spiel beim KEV zweimal mit der Mannschaft und ansonsten zweimal mit den Torhütern auf dem Eis. Da hat alles wunderbar funktioniert. Die Trainer haben dann zusammen mit den Ärzten entschieden, dass ich mit nach Krefeld fahre und als siebter Verteidiger ein paar Minuten Eiszeit bekomme. Ich habe mich dann sehr darüber gefreut, Teil der Starting Six zu sein. Das war perfekte Start, um direkt reinzukommen. Ein paar Tage nach dem Spiel in Krefeld durfte ich auch zum ersten Mal in der Eis Arena spielen, das ist nochmal eine besondere Ehre.

…seinen aktuellen Gesundheits- und Fitnesszustand: Mir geht es super, es ist gut gelaufen und alles ist ausgeheilt. Ich habe dann ungefähr zehn Minuten Eiszeit bekommen, die mir gutgetan haben. Anfangs war es ein bisschen anstrengender als gewohnt, da die Spielbelastung noch einmal eine andere ist. Aber es wurde von Tag zu Tag besser und ich habe mittlerweile keinen Nachholbedarf mehr.