Alexander Karachun und Carter Proft waren für den ersten Grizzlys-Treffer verantwortlich.

17.09.2017

Erster Heimsieg perfekt

Die Grizzlys Wolfsburg konnten ihren ersten Sieg der noch jungen DEL-Saison feiern. Am vierten Spieltag bezwang die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross ausgerechnet den Meister EHC Red Bull München mit 4:3 (1:0 | 0:2 | 2:1 | 1:0). Die Tore vor 2.200 Fans in der Eis Arena schossen Alexander Karachun

Neuzugang Carter Proft stand erstmals bei einem Heimspiel in der Eis Arena auf dem Feld. Rückkehrer gab es keine. Im Tor stand erneut Jerry Kuhn. Back-Up war Felix Brückmann.

Die Grizzlys begannen forsch und erspielten sich in den Anfangsminuten ein Chancenplus. München hingegen startete nach etwa fünf Minuten seine Angriffsbemühungen und nahm Jerry Kuhn unter Beschuss. Mitten hinein in diese Druckphase traf Alexander Karachun nach Vorlage von Carter Proft (erster Scorerpunkt im Dress der Niedersachsen) per Flachschuss zur 1:0-Führung. Diese sollte bis zur ersten Pause halten, auch weil Jerry Kuhn (13.) gegen den alleine auf ihn zueilenden Michael Wolf hervorragend mit der Fanghand rettete.

Gäste drehen das Spiel

Im zweiten Drittel agierte München noch temporeicher als zuvor. Die Folge war der Ausgleichstreffer durch Yannick Seidenberg, der wie zuvor Karachun per Flachschuss erfolgreich war. Kurze Zeit später dann der nächste Nackenschlag. Michael Wolf (36.) wurde im Powerplay von Verteidiger Joslin auf die Reise geschickt und überwand Jerry Kuhn zum zweiten Mal.

Foucault trifft, Pinizzotto rastet aus

Das Schlussdrittel sollte alles bieten, was den Eishockeysport ausmacht. Die Grizzlys bewiesen große Moral und glichen durch ein schönes Tor von Mark Voakes (49.) zum 2:2 aus. Postwendend und erneut in Überzahl traf Dominik Kahun – ebenfalls sehenswert – und brachte München wieder in Führung. Doch die Messe war noch nicht gelesen. Alexander Weiß (57.) brachte die Eis Arena mit seinem Treffer zum 3:3 zum Kochen. Die Grizzlys hatten sich nicht aufgegeben und schafften es in die Overtime. Dort überschlugen sich die Ereignisse: Kris Foucault (62.) setzte die Scheibe zum 4:3 in die Maschen, Riesenjubel bei allen Grizzlys! Nur nicht bei Sebastian Furchner. Der Stürmer wurde von Münchens Steven Pinizzotto direkt nach dem Treffer auf dem Boden liegend mit mehreren Schlägen auf den Hinterkopf versehen. Immer wieder schlug der Angreifer der RedBulls auf den wehrlosen Furchner ein, um sich anschließend auch noch mit den Schiedsrichtern anzulegen und die Grizzlys-Fans zu provozieren. Eine Szene, die dem Wort Unsportlichkeit eine fast schon neue Dimension verschaffte und im Fall Pinizzotto leider keinen Seltenheitswert hat.

Den Grizzlys war es am Ende egal. Der erste Sieg und die ersten zwei Punkte waren unter Dach und Fach.  

Die Pressekonferenz mit den Statements beider Trainer gibt es bei hier.

Das Spiel im Stenogramm

Ergebnis: 4:3 (1:0 | 0:2 | 2:1 | 1:0) Overtime

Torfolge: 1:0 (05:54) Karachun (Proft, Mulock), 1:1 (29:26) Seidenberg (Aucoin), 1:2 (35:15) Wolf (Aucoin, Joslin | 5:4), 2:2 (48:07) Voakes (Weiß, Ankert), 2:3 (53:27) Kahun (Macek, Boyle | 5:4), 3:3 (56:09) Weiß (Voakes | 5:4), 4:3 (61:25) Foucault (Dehner | 4:3)

Strafminuten: Grizzlys 6, München 14 plus 10 plus 20 Pinizzotto (Unsp. Verhalten)

Schiedsrichter: Benjamin Hoppe, Marc Iwert

Zuschauerzahl: 2.177 | Eis Arena