Die Grizzlys haben sich durch den Erfolg in Düsseldorf auf den zweiten Tabellenplatz vorgearbeitet. Bild: Birgit Häfner.

07.12.2016

Historischer Rekord bei Grizzlys-Sieg

Viel mehr geht aktuell nicht aus Sicht des Vizemeisters: Die Grizzlys haben sich am Mittwochabend mit 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) bei der Düsseldorfer EG durchgesetzt. Für die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross war es der vierte Erfolg nacheinander ohne Gegentreffer. Die Tore vor rund 4.700 Zuschauern im Düsseldorfer ISS-Dome erzielten Stephen Dixon und Tyson Mulock. Durch die drei Punkte stehen die Niedersachsen nach 25 absolvierten Spielen auf einem hervorragenden zweiten Tabellenplatz. Für Felix Brückmann war es dazu ein ganz besonderes Spiel - mit historischer Bedeutung.

Personal: Grizzlys-Coach Pavel Gross hatte eigentlich keinen Grund, die Mannschaft nach den jüngsten Erfolgen umzustellen, war jedoch dazu gezwungen: Mit Alexander Dotzler und Kris Foucault sowie kurzfristig auch Patrick Seifert fehlten drei Akteure verletzungsbedingt. Philip Riefers gab somit als siebter Verteidiger nach langem Ausfall sein Comeback. Im Tor stand „Shutout-König“ Felix Brückmann, der in dieser Partie Geschichte schreiben sollte. Sein Back-Up war Sebastian Vogl.

Rekordhalter Felix Brückmann!

Drei, zwei, eins – Rekord! Für das erste Highlight der Partie sorgte Torhüter Felix Brückmann. Rekordhalter in Sachen „Shutouts“ – also Spielen ohne Gegentor – war bisher Ian Gordon (Frankfurt Lions | Saison 2003-2004) mit 213:20 Minuten. Brückmann, vor der Partie in Düsseldorf seit 209:57 Minuten ohne Gegentreffer, war nach drei Minuten und 23 Sekunden neuer und alleiniger Rekordhalter der DEL-Geschichte! Herzlichen Glückwunsch!

Auf dem Eis wurde natürlich nicht gratuliert. Düsseldorf versuchte von Beginn an, die Grizzlys unter Druck zu setzen. Das gelang jedoch nur bedingt. Denn die erste dicke Chance hatte der Vizemeister. Gerrit Fauser (7. Spielminute) hatte die Scheibe an den Pfosten gesetzt. Wenig später scheiterte Brent Aubin (10.) freistehend am gut reagierenden Matthias Niederberger. Die DEG stand im ersten Drittel zweimal in Überzahl auf dem Eis, bekam darin jedoch kaum etwas zustande. Das Chancenplus der Grizzlys häufte sich, nachdem Tyler Haskins (17.) ebenfalls nur den Pfosten getroffen hatte. Überfällig war die Führung, als Niederberger im DEG-Kasten stark gegen Christoph Höhenleitner (19.) rettete.

Goalies weiterhin aufmerksam

Die Grizzlys versuchten auch im zweiten Drittel, das spielbestimmende Team zu bleiben. Jeremy Dehner (29.) hatte im Powerplay die erste gute Möglichkeit, erneut war Niederberger auf dem Posten. Auf der Gegenseite musste Felix Brückmann gegen Alexej Dmitriev (32.) retten. Im weiteren Verlauf und bis zur zweiten Pause kamen die Hausherren besser in die Partie. Doch der Rekordmann der Grizzlys hielt seinen Kasten weiterhin sauber und baute den Rekord peu à peu aus. Insgesamt waren bis dato Felix Brückmann als auch Matthias Niederberger die besten Akteure auf dem Eis.

Dixon bricht den Bann

Im Schlussdrittel konnten sich die Niedersachsen zunächst im Powerplay versuchen, blieben dabei aber ohne Schussglück. Kurz darauf stand die DEG mit einem Spieler mehr auf dem Eis - ebenfalls erfolglos. Es dauerte bis zur 51. Spielminute, bis der erste Treffer fiel. Stephen Dixon (52.) zielte von der Bande aus frech auf das kurze Eck. Vom Rücken Niederbergers prallte die Scheibe ins Tor - 1:0 Grizzlys! Der Vizemeister hatte sich für seine geduldige Spielweise belohnt und tat dies noch ein zweites Mal: Tyson Mulock schloss einen Konterr trocken unter die Latte ab und stellte damit den 2:0-Endstand her. Im Rampenlicht stand aber ein anderer: Felix Brückmann, der als bisher einziger Torhüter in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga viermal in Folge ohne Gegentor blieb. 269:57 Minuten ist der Nationaltorhüter mittlerweile unbezwungen - historisch!

Stimmen zum Spiel

Felix Brückmann: "Natürlich bin ich froh über den Rekord. Aber es ist ein Rekord der Grizzlys. Ich bin froh, dass ich ein Teil davon sein kann. Ich denke, ich werde den Jungs heute noch einen ausgeben. Es macht unheimlich viel Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen."

Pavel Gross: "So einen Rekord erlebt man nicht so häufig mit. Es ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft und freut mich sehr für Felix. Wir waren auch heute wieder geduldig und haben defensiv konzentriert gespielt. Nun müssen wir schnell regenerieren, um am Freitag in Berlin wieder marschieren zu können."

Das Spiel im Stenogramm

14.Spieltag DEL
Bully: 19.30 Uhr
Ergebnis: 0:2 (0:0, 0:0, 0:2)
Torfolge: 0:1 (51:22) Dixon (Höhenleitner, Likens), 0:2 (56:33) Mulock (Aubin)
Strafen: Düsseldorf 6, Grizzlys 6
Schiedsrichter: Stephan Bauer, André Schrader
Zuschauer: 4.718 | ISS-Dome