Tyson Mulock setzt sich in dieser Szene durch. Am Ende hatte Nürnberg die Nase vorn. Bild: Citypress24.

20.11.2016

Ohne Punkte in Nürnberg

Das Tief der Grizzlys hält weiter an. Die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross musste sich am Sonntagabend trotz eines am Ende harten Kampfes mit 2:4 (0:2, 1:0, 1:2) beim Tabellennachbarn Nürnberg Ice Tigers geschlagen geben. Bereits am Mittwoch tritt der Vizemeister erneut an. Um 19.30 Uhr steigt das Heimspiel gegen die Straubing Tigers. Jetzt Tickets sichern!

Personal: Neben Alexander Dotzler und Philip Riefers mussten die Grizzlys kurzfristig auf Stürmer Kris Foucault (Unterkörperverletzung) verzichten. Für den Kanadier rückte Youngster Alexander Karachun in die Formation. Im Tor stand Sebastian Vogl. Back-Up war Felix Brückmann.

Die Gastgeber wollten von Beginn an ihr Gebiet markieren und setzten die Grizzlys entsprechend unter Druck. David Steckel (2. Spielminute) hatte die erste gute Gelegenheit, scheiterte aber an Sebastian Vogl. Kurz darauf war die Scheibe im Netz. Patrick Buzas (3.) drehte jubelnd ab, doch die Schiedsrichter schauten sich den Treffer zunächst noch einmal im Video an - um das Tor letztlich nicht zu geben. Buzas hatte die Scheibe offenbar mit dem Schlittschuh in den Kasten befördert. Nürnberg haderte kurz, ging dann jedoch durch einen Treffer von Patrick Reimer (6.) mit 1:0 in Führung. Auf Seiten der Niedersachsen lief überhaupt nichts zusammen. So war es wenig verwunderlich, dass die Franken - erneut durch Reimer (9.) - auf 2:0 stellen konnten. Immerhin überstanden die Grizzlys das nächste Powerplay der Ice Tigers schadlos. Dies war jedoch das einzig Positive im ersten Abschnitt.

Aubin stellt den Anschluss her

Ihre überhaupt erste gute Chance hatten die Niedersachsen zu Beginn des zweiten Drittels. Stephen Dixons Schuss (22.) landete in der Fanghand von Jochen Reimer. In der Folge schien es, als käme der Vizemeister endlich in die Partie. Ex-Grizzly Reimer rückte vermehrt in den Fokus und rettete überragend gegen Tyler Haskins (27.). Im anschließenden Powerplay traf Brent Aubin (28.) per Abstauber und brachte den Vizemeister zurück in die Partie. Danach wurde es hitzig: Nach einer Rangelei an der Bande mussten Armin Wurm und Jeff Likens auf die Strafbank - ebenso wie Nürnbergs Leo Pföderl. Das Überzahlspiel der Ice Tigers wurde von den Grizzlys aber stark "gekillt". Und es blieb weiterhin aggressiv: Dabei übertrieben es die Franken hin und wieder. Das Resultat war eine große Strafe gegen Jesse Blacker (39.) - Fehlentscheidung! Das Strafmaß war aufgrund eines Stockstichs völlig in Ordnung. Übeltäter war jedoch nicht Blacker, sonder Teamkollege Philippe Dupuis. Die daraus resultierende Überzahl wurde verdoppelt, da David Steckel  seinen Frust an Robbie Bina ausließ.

Grizzlys schaffen den Ausgleich

Lange Zeit lief in dieser Überzahl nicht viel zusammen. Dann jedoch zog Robbie Bina ab - 2:2! Nürnbergs Sturmlauf aus dem ersten Drittel war dahin. Stattdessen schickten sich die Grizzlys an, erstmals in Führung zu gehen. Von den Rängen wurden immer wieder Strafen gegen die Niedersachsen gefordert - die Stimmung blieb angespannt. Doppeltorschütze Reimer (49.) verpasste die abermalige Führung nur knapp. Im Powerplay gelang den Ice Tigers dann jedoch das 3:2. Ein Schuss von Yasin Ehliz (51.) rutschte zwingen Vogl und dem Pfosten durch und brachte die Franken auf die Siegerstraße.

Viel Pech hatten die Grizzlys rund fünf Minuten vor Spielende (55.), als Gerrit Fauser nur den Pfosten traf. Der Kampf stimmte zu diesem Zeitpunkt. Einzig das Ergebnis war nicht zufriedenstellend. Überflüssig war die Strafzeit gegen Robbie Bina, welche den Niedersachsen die Chance auf ein Überzahlspiel nahm. Kurios, am Ende aber nicht entscheidend: Den 2:4-Endstand stellte Philippe Dupuis per Empty-Net-Goal her, der eigentlich gar nicht mehr hätte auf dem Eis stehen dürfen.

Stimmen zum Spiel

Sebastian Vogl: "Wir waren im ersten Drittel nicht bereit. Die Gastgeber haben uns überrannt. Ausschlaggebend war auch, das Nürnberg aus eigentlich ungefährlichen Situationen zwei Tore gemacht hat. Auf dem Eis war es hitzig, beide Teams haben alles gegeben. Es hatte schon fast einen Derby-Charakter. Wir müssen jetzt nach vorne blicken. Am Mittwoch geht es weiter, darauf bereiten wir uns nun vor."

Das Spiel im Stenogramm

20. Spieltag DEL
Bully: 16.30 Uhr
Ergebnis: 4:2 (2:0, 0:1, 2:1)
Torfolge: 1:0 (05:19) Reimer (Blacker, Reinprecht | 5:4), 2:0 (08:39) Reimer (Ehliz, Jurcina), 2:1 (27:08) Aubin (Likens, Voakes | 5:4), 2:2 (42:57) Bina (Dixon, Dibelka | 5:4), 3:2 (50:28) Ehliz (Reimer | 5:4), 4:2 (59:58) Dupuis (Segal | ENG)
Strafen: Nürnberg 14 plus 25 Blacker (Stockstich), Grizzlys 14
Schiedsrichter: Marc Iwert, Marc Wiegand (SUI)
Zuschauer: 4.448 | Arena Nürnberger Versicherung