Mark Voakes gehörte erneut zu den Aktivposten im Spiel der Grizzlys. Bild: City-Press.

17.04.2016

Grizzlys im Pech - 0:2 in der Finalserie

Riesenpech für die Grizzlys: Die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross musste sich dem EHC Red Bull München im zweiten Duell der Finalserie mit 4:5 (2:1, 0:2, 2:2) geschlagen geben. Vor 4.503 Zuschauern in der ausverkauften Eis Arena langte eine 2:0-Führung am Ende nicht. München nutzte die Gunst der Stunde und führt nun im Gesamtstand mit 2:0. Am Dienstag (19.30 Uhr | Live im Playoff-Radio) folgt das dritte Aufeinandertreffen - dann wieder in der Olympiaeishalle.

Personal: Keine Änderungen bei den Grizzlys: Cheftrainer Pavel Gross ließ die Mannschaft auflaufen, die am Freitag in München nur knapp mit 1:2 in der Verlängerung unterlag. Im Tor stand demnach Felix Brückmann, als Back-Up stand Sebastian Vogl bereit. Es fehlten Björn Krupp, Marco Rosa, Patrick Seifert und Daniel Widing.

Nach einem von der Taktik geprägten Spiel eins gingen die Grizzlys das erste Drittel im zweiten Duell mit großer Leidenschaft und Tempo an. Und es dauerte nicht lange, da tobte die Eis Arena zum ersten Mal: Brent Aubin (2. Spielminute) kam an die Scheibe und zog aus zentraler Position ab - 1:0 Grizzlys! Kaum hatten sich die Fans wieder hingesetzt, zappelte die Scheibe schon wieder im Netz hinter Münchens Torhüter David Leggio. Vincenz Mayer (6.) setzte die Scheibe nach einem blitzschnell vorgetragenen Angriff unter die Latte. München, bis dato wenig im Spiel, hatte jedoch eine Antwort parat: Jeremy Dehner (9.) konnte den Anschlusstreffer erzielen. Nach einigen unglücklichen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns Piechaczek und Schukies, die schon das erste Spiel leiteten, stand Frank Mauer (16.) urplötzlich allein vor Felix Brückmann. Der Grizzlys-Goalie rettete jedoch sensationell. Dass bis zur Pause kein weiterer Treffer fiel, lag auch an David Leggio, der gerade bei einer fast zweiminütigen Drei-gegen-fünf-Situation keine Scheibe passieren ließ.

Grizzlys mit Handicap

Der Mittelabschnitt begann mit gleich zwei schweren Hypotheken. Robbie Bina und Sebastian Furchner mussten in der Kabine bleiben. Pavel Gross musste notgedrungen umstellen und sah die erste Chance seines Teams. Tyler Haskins (23.) lief auf Leggio zu und wurde dabei stark bedrängt. Der Arm der Schiedsrichter blieb unten - kein Tor. Die Grizzlys kämpften in der Folge aufopferungsvoll - mussten aber nach rund der Hälfte der Partie gleich zwei Gegentore hinnehmen. Erst traf Pinizzotto (34.), nur 45 Sekunden später sorgte Seidenberg für die erstmalige Führung der Bayern.

Jimmy Sharrow (36.) hatte im Powerplay den Ausgleich auf dem Schläger, verpasste am zweiten Pfosten stehend jedoch knapp. Nach einem Schuss von Jeff Likens (37.) landete die Scheibe dann im Tor. Zum Erstaunen der Zuschauer entschieden die Schiedsrichter nach dem Videostudium jedoch auf "kein Tor". Pech kam kurz darauf zum allem Überfluss hinzu, als Tyler Haskins (38.) nur die Latte traf. Auf der Gegenseite verpasste Frank Mauer (40.) nach einer starken Einzelaktion den vierten Treffer der Münchner.

Kämpferherz wird nicht belohnt

Das Schlussdrittel begann mit einem Münchner Powerplay. Doch die beste Chance während dieser zwei Minuten hatten die Grizzlys. Jeff Likens (42.) scheiterte nach einem Konter am riesig reagierenden David Leggio. Die Grizzlys versuchten in der Folge alles, um den Ausgleich zu erzielen. München blieb jedoch bei seinen Angriffen stets gefährlich. So durch Mads Christensen (49.), der von der Strafbank kommend am bärenstarken Felix Brückmann scheiterte. Die letzten zehn Minuten brachten die Entscheidung. Nach zwei Strafen gegen die Mannschaft von Pavel Gross nutzte München die mehr als 60-sekündige, doppelte Überzahl durch Jason Jaffray (53.) und Dominik Kahun (54.) gleich zweimal aus und zog auf 5:2 davon. Die dezimierten Grizzlys gaben aber noch nicht auf. Jimmy Sharrow (55.) setzte die Scheibe trocken ins Tor und verkürzte noch mal. Kurz darauf, Felix Brückmann hatte das Tor zugunsten eines sechsten Feldspieler verlassen, schloss Mark Voakes (59.) aus kurzer Distanz vor Leggio ab - nur noch 4:5! Und es sollte noch eine dicke Chance kommen: Brückmann war weiterhin nicht in seinem Kasten, Schuss Voakes (60.) - Außenpfosten!

Letztlich brachte die Gäste die 5:4-Führung gegen am Ende leidenschaftlich kämpfende und stark dezimierte Grizzlys über die Zeit und feierten den zweiten Sieg der Finalserie.

Trainerstimmen der Pressekonferenz

Don Jackson (München): "Es war ein schnelles und intensives Spiel. Wolfsburg hat stark angefangen und 2:0 geführt. Danach sind wir besser in die Partie gekommen. Die Special Teams waren heute ausschlaggebend."

Pavel Gross (Wolfsburg): "Wir haben ein schnelles Spiel gesehen. Wir müssen in den Special Teams besser werden. Zur Schiedsrichterleistung sage ich nichts weiter. Warum das dritte Tor nicht gezählt hat, konnte mir nicht erklärt werden. Aber das soll überhaupt keine Ausrede sein. Wir haben verloren, am Dienstag geht es weiter."

Das Spiel im Stenogramm

Finale | Spiel 2 DEL
Bully: 14.30 Uhr
Ergebnis: 4:5 (2:1, 0:2, 2:2)
Torfolge: 1:0 (01:57) Aubin (Fauser, Voakes), 2:0 (05:48) Mayer (Wallace), 2:1 (08:14) Dehner (Seidenberg, Wolf), 2:2 (32:40) Pinizzotto, 2:3 (33:25) Seidenberg (Jaffray, Wolf), 2:4 (52:42) Jaffray (Aucoin, Wolf | 5:3), 2:5 (53:47) Kahun (Wolf, Sparre | 5:4), 3:5 (54:31) Sharrow (Pfohl, Haskins), 4:5 (58:44) Voakes (Wallace | 6:5)
Strafen: Grizzlys 16 plus 20 Gross (Reklamieren), München 16 plus 10 Pinizzotto (Reklamieren)
Schiedsrichter: Piechaczek, Schukies
Zuschauer: 4.503 | Eis Arena (ausverkauft)