Tyler Haskins trifft in dieser Szene zum 1:1-Ausgleich. Torhüter Youri Ziffzer ist machtlos. Bild: Deines | Promediafoto.

13.12.2015

Überragend: Grizzlys mit siebtem Sieg in Serie

Was für eine Aufholjagd der Grizzlys! Die Mannschaft von Cheftrainer Pavel Gross setzte sich am Sonntagnachmittag nach großem Kampf und einem 1:4-Rückstand am Ende mit 5:4 (0:0, 1:4, 3:0, 1:0) nach Penaltyschießen beim Tabellenführer Adler Mannheim durch. Tyler Haskins hatte im zweiten Drittel zum zwischenzeitlichen Ausgleich getroffen. Es folgten vier Adler-Treffer. Andy Reiss und Daniel Widing brachten die Grizzlys im Schlussabschnitt noch mal zurück ins Spiel. Letztlich trafen Tyson Mulock und Sebastian Furchner im Shootout. Felix Brückmann entschärfte zwei Adler-Versuche. Für die Grizzlys war es bereits der siebte Sieg in Serie.

Personal: Cheftrainer Pavel Gross musste auf die verletzten oder angeschlagenen Brent Aubin, Christoph Höhenleitner, Jimmy Sharrow und Sergej Stas verzichten. Im Tor stand Felix Brückmann. Sein Vertreter war Sebastian Vogl.

Nur wenige Augenblicke waren gespielt, da hatten die Hausherren bereits die erste richtig gute Möglichkeit durch Brent Raedeke (2. Spielminute), dessen Schuss kurz vor der Torlinie liegen blieb und letztlich von den Grizzlys geklärt werden konnte. Die Mannschaft von Trainer Pavel Gross hatte in Person von Jeff Likens (6.) ihre beste Gelegenheit. Mannheims Torhüter Youri Ziffzer war jedoch zur Stelle. Die Niedersachsen agierten defensiv sehr stabil und warfen sich immer wieder in die Schüsse der Adler-Spieler. In einem über weite Strecken ausgeglichenen ersten Drittel gelangen beiden Teams bis zur Sirene keine Treffer.

Schnelle Antwort verpufft prompt

Begünstigt durch ein Powerplay kamen die Mannheimer im Mittelabschnitt wesentlich besser ins Spiel. Just in dem Augenlick, als die Niedersachsen wieder vollzählig waren, gelang Christoph Ullmann (24.) der Führungstreffer. Die Reaktion der Grizzlys war jedoch stark: Nach feinem Pass von Andy Reiss lief Tyler Haskins (26.) alleine auf Goalie Ziffzer zu und vollendete eiskalt - Ausgleich! Nach einer erneuten Strafe gegen das Gross-Team war es wenig später aber wieder Ullmann (28.), der die Adler im Powerplay erneut in Führung schoss. Kapitän Haskins setzte kurz darauf Tim Wallace (31.) in Szene, der in der Mitte aber knapp verpasste.

Eine abermalige Unterzahlsituation aus Sicht der Grizzlys sorgte dann für das 1:3. Als Torschütze wurde wieder Christoph Ullmann (33.) auf dem Videowürfel eingeblendet. Im Gegensatz dazu konnte die Mannschaft von Trainer Pavel Gross aus den zuletzt guten Powerplayspielen keinen Ertrag ernten. Dass die Adler auch bei Fünf gegen Fünf treffen können zeigte danach Steve Wagner, der seine Mannschaft mit 4:1 in Führung schießen konnte. Die zahlreichen Strafzeiten gegen die Grizzlys, die vom Schiedsrichtergespann Brill und Kurmann verhängt wurden, hatten nicht gerade für fröhliche Gesichter auf der Wolfsburger Bank gesorgt.

Grizzlys mit Supermoral

Die in Weiß-Orange gekleideten Niedersachsen gaben trotz des Drei-Tore-Rückstandes keineswegs auf. Ein Angriff über Tyson Mulock und Gerrit Fauser wurde durch Andy Reiss (49.) zum 4:2 abgeschlossen. Mit einem unbändigen Willen bissen sich die Grizzlys in der Folge zurück ins Spiel. Und die eigentlich schon verloren geglaubte Partie nahm eine schier unfassbare Wendung. Zwei Tore von Daniel Widing (53. und 57.) sorgten für den 4:4-Ausgleich und sicherten den Grizzlys einen Zähler.

Mit dem gewonnenen Punkt auf der Habenseite ging es in die Verlängerung. Diese brachte ein äußerst unterhaltsames Hin-und-Her. Beide Mannschaften spielten mit offenem Visier und hätten die Entscheidung erzielen können. Felix Brückmann, vorher schon mit einigen Riesenparaden, rettete 52 Sekunden vor Ende der Verlängerung mit einem überragenden Fanghand-Save gegen Ryan MacMurchy (65.). Es folgte das Penaltyschießen. Wieder war es Brückmann, der zwei Adler-Versuche von Buchwieser und Hospelt vereiteln konnte. Für die Grizzlys traf zunächst Tyson Mulock - ähnlich abgeklärt, wie am Freitag gegen Krefeld - und schließlich auch noch Sebastian Furchner. Für die Grizzlys war es der siebte Erfolg in Serie - und ein Sieg der Moral.

"Solche Spiele erlebt man nicht allzu oft. Wir haben im zweiten Drittel etwas den Faden verloren und lagen mit 1:4 im Rückstand. Das letzte Drittel lief dann nahezu perfekt. Die Jungs haben bis zum Schluss gefightet und sich den einen Punkt redlich verdient. Dass es im Penaltyschießen dann noch zum Sieg gereicht hat, ist umso schöner. Wir hatten heute mit Felix Brückmann einen sehr starken Torhüter, der uns gerade in der Verlängerung und im Penaltyschießen zum Sieg verholfen hat", so Cheftrainer Pavel Gross nach dem Spiel.

Das Spiel im Stenogramm

26. Spieltag DEL
Bully: 14.30 Uhr
Ergebnis: 4:5 (0:0, 4:1, 0:3, 0:1) nach Penaltyschießen
Torfolge: 1:0 (23:55) Ullmann (Metropolit, Rheault), 1:1 (25:26) Haskins (Hambly, Reiss), 2:1 (27:52) Ullmann (Akdag, Richmond | 5:4), 3:1 (32:05) Ullmann (Rheault, Metropolit | 5:4), 4:1 (37:04) Wagner (Kink, Bittner), 4:2 (48:57) Reiss (Fauser, Mulock), 4:3 (53:00) Widing (Seifert, Furchner), 4:4 (56:13) Widing (Furchner, Haskins), 4:5 (65. | Penalty) Mulock
Strafen: Mannheim 8, Grizzlys 20
Schiedsrichter: Marcus Brill, Danny Kurmann
Zuschauer: 11.016 | SAP-Arena